Peter „Schönfärber“-Altmaier ist der beste Wahlhelfer der AfD

Erschienen am 23. September 2016

Kaum ein Politiker schadet der Union seit Monaten so wie Peter Altmaier. Was bei ihm besonders nervt, ist die Penetranz der aufdringlich-platten Schönrednerei. Zweifelsohne ist er der beste Wahlhelfer der AfD.

„Die Welt“ schrieb einmal: „Altmaier möchte eine sympathische pädagogische Autorität werden, eine Art knuddeliger Bundes-Erklär-Bär.“ So sieht er sich vielleicht selbst, aber andere erleben ihn als hemmungslosen Schönfärber und Schönredner.

Heute im Frühstücksfernsehen von ARD/ZDF: Es wird über die neueste Umfrage berichtet, nach der die Union weiter Stimmen verloren hat und die AfD inzwischen bei 16 Prozent liegt. Zu Gast ist Peter Altmaier, verantwortlich im Kanzleramt für die „politische Gesamtkoordinierung aller Aspekte der aktuellen Flüchtlingslage“. Wie gewohnt hört man von ihm ausschließlich Schönrednerei. Auf die Frage der Journalistin, wie denn Angela Merkel persönlich mit dieser schwierigen Situation umgehe, entgegnet Altmaier, wer Politiker werde, dürfe nicht „bei jedem kleinen Gegenwind in Depressionen verfallen“. „Kleiner Gegenwind“?? Das ist typisch für Altmaier.

Zuvor wurde er mit der aktuellen Umfrage konfrontiert, nach der die CDU inzwischen bei nur noch 32 Prozent im Bund liegt und die AfD bei 16 Prozent. Seine Antwort: Im Moment verlören alle im Bundestag vertretenen Parteien. Mit dieser Relativierung soll das Desaster für die Union kleingeredet werden. Erstens stimmt die Aussage aber nicht, denn die Grünen stehen ziemlich stabil da und legen in der aktuellen Umfrage um einen Prozentpunkt zu. Und zweitens: Was wird besser dadurch, dass auch die SPD an die AfD verliert?

Dann erklärt Altmaier, die Situation mit den Flüchtlingen habe sich ja schon ganz deutlich entspannt, die Zahlen seien seit März massiv zurückgegangen. Dies belege, dass die Bundesregierung auf dem richtigen Weg sei. Das ist offensichtlich gelogen. Die Ursache für den Rückgang ist die Schließung der Balkanroute. Das erwähnt er in einem Nebensatz als Mitursache, vergisst aber dabei hinzuzufügen, dass Angela Merkel ausdrücklich gegen die Schließung der Balkanroute war – und wohl auch noch immer ist. Zumindest ist mir keine Erklärung von ihr bekannt, wonach sie ihre Position dazu geändert hat und nunmehr für eine dauerhafte Schließung der Balkanroute eintritt.

Altmaiers peinlicher Auftritt heute früh ist nur einer von vielen, der immer mehr Menschen nervt. Stets wird das gleiche Muster deutlich: Schönfärben und schönreden. Offenbar glauben Merkel und er, damit überzeuge man die Menschen. Sie merken gar nicht, dass er damit genau das Gegenteil dessen bewirkt und immer mehr Menschen gegen sie aufbringt. Da Altmaier in der Union keinen Rückhalt hat und ausschließlich auf das Wohlwollen von Merkel angewiesen ist, denkt er vielleicht auch nur, durch möglichst penetrantes Schönreden und übertrieben beflissene Liebesdienerei an der Kanzlerin könne er sicherstellen, in der Gunst von Merkel nicht zu fallen. Vielleicht ist das aber auch ein Irrtum.

Altmaier ist einer der Hauptverantwortlichen für die Fehlentwicklung in der Union. Schon in den 90er Jahren befürwortete er die „Öffnung zu den Grünen“ und stand für die Linksentwicklung der Union. Heute muss man ihn als besten Wahlhelfer der AfD bezeichnen.


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Über den Autor

Rainer Zitelmann ist einer der führenden Immobilienexperten und -netzwerker in Deutschland.