Im Osten gibt es genug Wohnungen

Erschienen am 5. Oktober 2015

Vor wenigen Tagen: Wieder mal ein Hetzfilm im Fernsehen gegen „Immobilienhaie“ und „Spekulanten“, die angeblich absichtlich (??!) Wohnungen leer stehen lassen. Tenor des Berichtes: Hier muss überall enteignet werden, für Flüchtlinge. Im Internet gibt es schon Seiten, wo linke Gruppen deutschlandweit leerstehende Immobilien zeigen, die nach deren Meinung enteignet werden müssten. Hat vielleicht ein Reicher eine Zweitwohnung? Dann müsste auch die enteignet werden.

Dabei gibt es mehr als genug leerstehende Wohnungen in den neuen Bundesländern und in anderen strukturschwachen Regionen, wo die Besitzer froh wären, wenn sie Mieter fänden. Warum werden die nicht von den Kommunen angemietet? Warum müssen die Flüchtlinge nach München, Hamburg und Berlin? Die Menschen, die Krieg und Terror entronnen sind, freuen sich, wenn sie in Sicherheit sind. Natürlich wollen viele lieber in den großen Metropolen leben. Aber das wird nicht gehen. Man wird einen neuen Verteilungsschlüssel finden müssen, der die Leerstandsquote im Wohnungsbereich als zentrales Kriterium zugrunde legt. Wissen Sie, dass für Milliardenbeträge im Rahmen des „Stadtumbauprogramms Ost“ Wohnungen abgerissen werden, während man in Berlin und Hamburg über die Enteignung von Immobilienbesitzern nachdenkt? Eine absurde Welt.


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Über den Autor

Rainer Zitelmann ist einer der führenden Immobilienexperten und -netzwerker in Deutschland.