DIW: 4,4 Millionen „Reiche“ kräftig schröpfen – SPD, Gewerkschaften und Grüne applaudieren

Erschienen am 16. Juli 2012

Das SPD/DGB-nahe Institut DIW ist jetzt mit einem Vorschlag vorgeprescht, wonach „Reiche“ in Deutschland mit einer Zwangsabgabe zur Sanierung des Staatshaushaltes zur Kasse gebeten werden sollen. SPD und Grüne klatschen kräftig Beifall, wenngleich der künftige Bundesfinanzminister Jürgen Trittin die Zwangsabgabe „gnädigerweise“ erst ab einem Vermögen von mehr als einer Million Euro erheben möchte.

Beim DIW dagegen ist jeder reich, der mindestens 250.000 Euro besitzt, denn alles, was darüber hinausgeht, soll mit 10% Zwangsabgabe belegt werden. Laut Medienberichten wären 4,4 Millionen Deutsche von dieser Teilenteignung betroffen. Ich denke, die Zahl der Betroffenen wird sogar noch höher sein, denn wenn man Immobilienvermoegen einberechnet, dann ist die Zahl derjenigen, die mehr als 250.000 Euro besitzen, deutlich höher.

Der Linkspartei geht dieser Vorschlag nicht weit genug. Sie hat eine „bessere“ Idee: Jeder, der mehr als 40.000 Euro im Monat verdient, soll mit einem Steuersatz von … (Nun raten Sie mal! Ja, genau:) 100% belegt werden. Rotfront Genossen – vorwärts zum Sozialismus!

Sie denken, das seien alles Hirngespinste, die sowieso nicht verwirklicht werden? Als ich an dieser Stelle vor den Plänen des damaligen französischen Präsidentschaftskandidaten und jetzigen Staatspräsidenten Hollande warnte, der Einkommensmillionäre mit 85% besteuern will, bekam ich einige Mails, in denen mir erklärt wurde, man solle solche Wahlkampfankündigungen nicht so wörtlich nehmen. Schließlich werde später nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wurde… Wer das dachte, wurde inzwischen eines Besseren belehrt, denn inzwischen sind die Pläne von Hollande beschlossen, und der Spitzensteuersatz liegt in Frankreich nunmehr bei 75%, wobei er sich durch zusätzliche Steuern und Abgaben sogar noch erhöht.

Warum sollen die Steuern in Deutschland überhaupt erhöht werden? Die Steuereinnahmen sprudeln dank mehrerer Steuererhöhungen und einer guten Konjunktur hierzulande so kräftig wie nie. Der Verdacht drängt sich auf, die Steuern sollten erhöht werden, um die „Rettungspakete“ für Länder wie Griechenland, Spanien und Italien zu finanzieren.

Die Reichen in Ländern wie Griechenland lachen sich kaputt, denn viele Vermögende dort zahlen bekanntlich kaum Steuern und würden sich über die Idee freuen, dass die „reichen Deutschen“ für sie künftig mitbezahlen. Wenn der „reiche“ deutsche Hausbesitzer den „armen“ griechischen Reeder alimentieren soll, dann trägt das bestimmt nicht zur Begeisterung für die europäische Idee und für den Euro bei.

Wie sieht es in Deutschland aus? Ganz anders! Hier zahlen die 5% der Steuerpflichtigen, die Einkünfte über 92.750 Euro beziehen, bereits 41,8% der Steuern! Dagegen zahlt das untere Drittel der Einkommensbezieher in Deutschland gerade mal 1% der Steuern. Soweit die Zahlen zu der häufig zu hörenden Legende, „die Reichen“ in Deutschland würden sich der Steuer entziehen.

Über den Autor

Rainer Zitelmann ist einer der führenden Immobilienexperten und -netzwerker in Deutschland.

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