Die meisten Milliardäre sind Self-made

Erschienen am 29. Mai 2015

Soeben erschienen ist eine Studie von UBS/PWC „Billionaires. Master architects of great wealth and lasting legacies.“ Die Studie untersuchte u.a. die Quellen des Reichtums der Milliardäre. 1995 hatten noch 57% der Milliardäre ihren Reichtum geerbt, doch seitdem steigt stetig der Anteil der Selfmade-Milliardäre. Heute hat nur noch ein Drittel der Milliardäre ihr Vermögen geerbt (34%). 66 Prozent aller Milliardäre sind dagegen Self-made.

Fast die Hälfte (47%) der insgesamt 1.300 Milliardäre weltweit leben in den USA. Am zweiter Stelle kommt Asien mit einem Anteil von 36%, gefolgt von Europa mit 17%.

Fast alle Milliardäre sind Unternehmer. Doch in welchen Branchen haben sie ihr Geld verdient? In den USA steht der Finanzsektor (30%) als Quelle des Reichtums der Milliardäre an erster Stelle, gefolgt von Technologie-Unternehmen (27,3%). Aber Technologie-Unternehmer (also Leute wie Zuckerberg von Facebook, Bill Gates oder die Google-Gründer) sind im Schnitt doppelt so reich wie Hedgefonds-Manager und andere Milliardäre, die ihr Vermögen im Finanzsektor gemacht haben.

In Europa kommt dagegen die Hälfte der Milliardäre aus der Konsumgüter-Industrie bzw. dem Handel. „Entrepreneurs have made their fortunes from founding the region’s large retail houses.“ In Asien kommen die meisten Milliardäre ebenfalls aus der Konsumgüter-Industrie, an zweiter Stelle folgen solche, die ihr Vermögen im Immobilienbereich gemacht haben.

Andere interessante Fakten aus der Studie:

  • Selfmade-Milliardäre kommen schon relativ früh in ihrem Leben zu ihrem Vermögen. 23% durchbrechen die Milliarde-Grenze schon vor ihrem 30. Geburtstag, mehr als zwei Drittel (68%) sind schon Milliardär, bevor sie 40 Jahre alt sind.
  • Während es unter den Milliardären zwar einige bekannte Studienabbrecher gibt (Steve Jobs, Michael Dell u.a.), so haben doch 82% einen Hochschulabschluss.
  • Die Hälfte der Milliardäre arbeitete in einem Großunternehmen, bevor sie sich selbstständig machten und reich wurden.
  • In Asien wuchsen immerhin 25% der Selfmade-Milliardäre in Armut auf, in den USA 8%, in Europa 6%.

In Interviews haben die Researcher auch bestimmte Persönlichkeitsmerkmale ausgemacht, die für den Erfolg der Milliardäre entscheidend sind:

Zum Risikoverhalten heißt es: „Their risk profile is skewed towards focusing on the upside and being realistic on the downside (and not being scared by it). They’re afraid to lose by not capturing an opportunity, tending not to worry about the downside of a new venture failing but instead being concerned about missing out on the upside.“ „They look for asymmetrical opportunities where they do have an advantage… In these situations the risks for anybody without these advantages will appear high and they are likely to walk away. They have very strong ability to recover from failure. On the one hand they rarely take ‚bet the house‘ risks, but rather always keep enough resources to be able to recover. On the other hand when the original idea fails they have the ability to ‚pivot‘, i.e. they constantly adjust the initial idea until they succeed.“

„After they have identified an opportunity they switch to an extremely focused modus operandi in execution that some observers could call ‚tunnel vision‘.“

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Über den Autor

Rainer Zitelmann ist einer der führenden Immobilienexperten und -netzwerker in Deutschland.