Mit Immobilien ist Rainer Zitelmann reich geworden. Doch nun rät er aus zwei Gründen vom Kauf ab: Die Preise seien viel zu hoch und außerdem verlören Eigentümer zunehmend ihre Rechte.
Zitelmann beklagt die zunehmenden Eingriffe der Politik in den Immobiliensektor. Die Mietpreisbremse und der Mietendeckel sind für ihn nur der Anfang. „Die Eigentümer haben nur noch den formalen Rechtstitel“, sagt er.
Hohe Mieten auch wegen über 25.000 Vorschriften
Die politischen Eingriffe lösen dabei aus seiner Sicht nicht das Kernproblem der steigenden Mieten. Der Grund dafür sei vor allem, dass zu wenig gebaut würde. „Investoren werden geradezu als Feinde betrachtet. Die Politik macht es ihnen schwer, neuen Wohnraum zu schaffen“, sagt Zitelmann. Oftmals dauere es zehn Jahre, bis gebaut werden kann. „Zwei Jahre davon sind die Bauzeit, die anderen acht Jahre gehen für Diskussionen mit den Behörden drauf.“
Hinzukämen die vielen Vorschriften, die das Bauen teurer machten. „Wir haben 25.000 Vorschriften, vor allem im Bereich Energiesparen“, sagt Zitelmann. „Und fast täglich kommen neue hinzu.“
Mieten-Stopp schadet Mietern langfristig
Vor allem wundert ihn bei den Eingriffen der Politik, dass die Vergangenheit gezeigt habe, dass es der falsche Weg sei. „Mietenstopp und Staatswohnungen sind keine neue Idee“, sagt Zitelmann. „Das hatten wir auch in der DDR. Am Ende der DDR waren viele Wohnungen praktisch unbewohnbar, weil zu wenig investiert wurde. Kurzfristig klingt es zwar toll für die Mieter, wenn sie nicht mehr zahlen müssen. Langfristig schadet es ihnen aber.“
Die Politik vergesse außerdem, dass Investoren ihr Geld ja nicht in deutsche Wohnimmobilien stecken müssten. „Die können auch in Länder gehen, wo es weniger Regulierung gibt, oder zum Beispiel in Aktien investieren“, sagt Zitelmann.
Hier das Video mit dem Interview: Zu Focus-Online