Linke Rezepte gegen Corona: Befehlen, beschlagnahmen, Kapitalismus abschaffen

Erschienen am 31. März 2020

Täglich melden sich Politiker der Linken mit neuen Ideen und Analysen zur Corona-Krise. Befehlen, beschlagnahmen, den Kapitalismus abschaffen, das sind die „Rezepte“.

Katja Kipping, gemeinsam mit Bernd Riexinger Vorsitzende der Linken, hat eine ganz tolle Idee: Wegen der Knappheit von Atemmasken schreibt sie auf Twitter: „Unternehmen, die nun wirklich nichts zur Lösung der Coronakrise beitragen, sollten verstärkt Produkte herstellen, die in der Krise benötigt werden. So sollten Rüstungsschmieden wie Rheinmetall auf medizinische Güter umstellen.“ Okay: Meinem Bäcker befehle ich, in Zukunft Wurst herzustellen, meinem HiFi-Händler, dass er Brötchen backt und dem Bauträger, dass er Handtaschen produziert.

Falls doch einer auf die Idee kommen sollte, solche Anregungen umzusetzen, wird ihm das besonders schmackhaft gemacht: Als Motivationsschub für Unternehmen, solche Produkte herzustellen, soll offenbar die Idee dienen, diese danach zu beschlagnahmen. Die Fraktionschefin der Linken im Deutschen Bundestag, Amira Mohamed Ali meint jedenfalls: „Gesundheitsschutz darf nicht Profitinteressen ausgeliefert sein! Die Bundesregierung muss eingreifen. Auch vor der Beschlagnahmung von Atemschutzmasken darf nicht zurückgeschreckt werden!“ Offenbar haben die Begriffe „Beschlagnahmung“, „Befehl“ und „Enteignung“ eine geradezu erotisierende Wirkung auf die Linke.

Wer nur einen Hammer hat, für den ist jedes Problem ein Nagel

Im Kampf gegen die wirtschaftlichen Verwerfungen in der Corona-Krise hat der Parteichef der Linken, Bernd Riexinger, die Einführung einer Vermögensabgabe für Reiche vorgeschlagen. Ab einem Privatvermögen von einer Million Euro sollen fünf Prozent fällig sein. Riexinger? War das nicht der, der eben noch mit seiner Parteifreundin auf der Strategietagung der Linken darüber witzelte, ob man die Reichen lieber erschießen oder ins Arbeitslager stecken sollte? Die Forderung nach höherer Besteuerung der Reichen war zu erwarten. Wer nur einen Hammer hat, für den sieht jedes Problem aus wie ein Nagel. Aber sicher wird die Linke begeisterte Zustimmung anderer Politiker finden („Solidarität“).

Virus soll „Klassenkampf von oben verschärfen“

Da der Kapitalismus bekanntlich an allen Übeln der Welt schuld ist, ist er natürlich auch an der Corona-Krise schuld. Bastian Reichardt, Ko-Sprecher der einflussreichen „Antikapitalistischen Linken“ (AkL) erklärte, „dass die Krise ihren Ursprung im kapitalistischen System hat, und durch die Corona-Pandemie nur verstärkt wurde“. Die Linke müsse, so Reichardt, „jetzt die Chance ergreifen, ihre Positionen populär zu machen. Sie müssen aufzeigen, dass sie im Angesicht der Krise schon immer auf der richtigen Seite der Geschichte standen“. Der Hamburger Bürgerschaftsabgeordnete Mehmet Yildiz erklärte in einem Interview mit dem türkischsprachigen Nachrichtenportal Avrupa Postası: „Dieses Virus ist nicht von selbst aufgetreten, Corona ist ein Labor-Virus und dient den Imperialisten dazu, China aufzuhalten und den Klassenkampf von oben zu verschärfen.“ Das war so irre, dass sich sogar die Partei- und Fraktionsführung in Hamburg distanzierte.

Meine Meinung: Bosch, eines der Unternehmen des „menschenverachtenden Kapitalismus“, hat mit der Produktion eines neuen Testgerätes für Corona mehr zur Krisenbewältigung beigetragen als alle Pressemitteilungen der Linken zusammen.

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Über den Autor

Rainer Zitelmann ist einer der führenden Immobilienexperten und -netzwerker in Deutschland.