Reiche erschießen oder ins Arbeitslager, Polizisten auf die Mülldeponie und Miethaie abtreiben oder zu Fischstäbchen – manche Linke haben einen eigenen Humor.
Das Muster ist immer das Gleiche: Wenn Menschenverachtung von links kommt, wird es zur „Satire“ erklärt und als eine humorvolle Annäherung an ein Thema gerechtfertigt. Zuletzt war dies so bei einem Artikel in der taz, in dem es hieß,
„streng genommen möchte man sie (Polizisten) nicht einmal in die Nähe von Tieren lassen“ und sie gehörten auf die Mülldeponie. Der Artikel wäre vermutlich, so wie viele andere menschenverachtende Artikel gegen „alte weiße Männer“, Reiche oder Vermieter nicht weiter beachtet worden, wenn nicht zwei Polizeigewerkschaften Anzeige wegen Volksverhetzung gestellt hätten. Doch die Autorin konnte sich der Solidarität des Journalistenverbandes sicher sein, der nicht den Artikel rügte, sondern die Tatsache, dass die Betroffenen sich zur Wehr setzten.
Ein ähnlicher Fall ereignete sich im vergangenen Jahr. Der STERN zeigte eine Karikatur, die nahe legen konnte, Vorstände von Immobilienkonzernen seien lebensunwertes Leben. Unter der Überschrift „Humor“ zeigte die Zeichnung zwei Damen in einem Café. Die eine sagt stolz zur anderen: „Mein Sohn ist im Vorstand eines Berliner Wohnkonzerns.“ Erwidert die andere: „Schade, dass es damals noch keine Fruchtwasseruntersuchungen gab.“ Der Immobilienverband Deutschland beschwerte sich daraufhin beim Deutsche Presserat, der jedoch keinen Anlass für eine Rüge sah. Gedankenexperiment: Hätte der Presserat auch keinen Anlass für eine Rüge gesehen, wenn der Witz nicht auf Kosten von Immobilienleuten gegangen wäre, sondern beispielsweise auf Kosten von Schwarzen oder Flüchtlingen?
Lustig soll auch ein Plakat sein, dass die LINKE in ganz Deutschland plakatiert und das auf vielen Demonstrationen gezeigt wird: „Miethaie zu Fischstäbchen“. Lustig? Wer aus Vermietern Fischstäbchen machen will, muss sie erst töten. Auch das konnte man schon auf Plakaten bei einer 1.Mai-Demonstration in Berlin lesen: „Kill your landlord“ – töte deinen Vermieter. Und vergangenes Jahr wurde für die „Revolutionäre 1. Mai-Demonstration in Berlin“ mit einem Plakat geworben, das eine Guillotine zeigte: Neben der Guillotine stand die Aufschrift „Gegen die Stadt der Reichen“. Auch Humor? Satire?
Wir erinnern uns noch an die Strategietagung der Linken als eine Teilnehmerin davon sprach, die Reichen zu erschießen und Parteichef Bernd Riexinger korrigierend eingriff, indem er erklärte, man werde die Reichen nicht erschießen, sondern für „nützliche Arbeit“ einsetzen.
Die Gesellschaft ist inzwischen sehr sensibel geworden, wenn Minderheiten herabgewürdigt werden. Manchmal ist sie sogar übersensibel, so wenn vergangene Woche im im heute-Journal ernsthaft die Ausdrücke „schwarz fahren“ oder „Schwarzarbeit“ als Ausdruck von „Alltagsrassismus“ kritisiert wurden, weil schwarz hier mit einer negativen Konnotation verwendet werde. Und das war keine Satire.
Oft wird von Links kritisiert, dass die „Grenzen des Sagbaren“ verschoben worden seien, und manchmal ist diese Kritik berechtigt. Aber der Befund trifft mindestens ebenso sehr zu für menschenverachtende Äußerungen über Vermieter, Reiche, Polizisten oder einfach über „alte weiße Männer“ – da ist jedwede Empfindsamkeit und Sensibilität plötzlich verloren. Da ist alles erlaubt und der linke Humor wird mörderisch.