Sachwerte oder Anleihen?

Erschienen am 19. März 2012

Natürlich gibt es Unterschiede in den Anlagezielen zwischen vermögenden Privatpersonen und Institutionellen. Aber diese Unterschiede sind nicht so groß, dass sie die extremen Unterschiede in der Asset-Allokation erklären könnten.

Die Immobilienquote bei Versicherungen und anderen Institutionellen dümpelt seit Jahren um die 5 Prozent, bei Family Offices liegt sie laut der oben zitierten Famos-Umfrage sieben Mal (!!!) höher. Auch die Aktienquote liegt beispielsweise bei Versicherungen zwischen 3 und 5 Prozent, bei Family-Offices beträgt sie 18 Prozent. Dafür ist der Anleihe-Anteil im Portfolio der Institutionellen wesentlich höher.

Es können nicht beide recht haben – Family Offices und institutionelle Investoren. In der Vergangenheit ist man mit Anleihen gut gefahren, weil die Renditen immer weiter gesunken und damit die Kurse im Portfolio gestiegen sind. Inzwischen kann man mit Anleihen jedoch kaum noch Geld verdienen. Nicht nur die Renditen deutscher Staatsanleihen sind auf ein historisches Tief gesunken, auch Anleihen von Unternehmen bester Bonität bringen im Zehn-Jahres-Durchschnitt derzeit nur noch etwa 2,5 Prozent, bei einer Restlaufzeit zwischen zwei und sechs Jahren sind es nur noch etwa 1,5 Prozent.

Family Offices setzen mit Immobilien und Aktien eindeutig auf Sachwerte – eine gute Strategie, die sich insbesondere auch (aber nicht nur) dann bewähren wird, wenn die Aufblähung der Geldmenge und die unverantwortliche Politik der Staaten irgendwann zu einer Geldentwertung führen wird. Dagegen hat die einseitige Fixierung von Institutionellen auf Anleihen schon jetzt zu erheblichen Problemen für diese geführt, die sich in der Zukunft massiv verstärken werden. Family Offices haben die Zeichen der Zeit deutlich früher erkannt als Institutionelle. Anbieter von Immobilien tun deshalb gut daran, wenn sie sich immer stärker auf Family Offices als Zielgruppe ausrichten. Dafür ist es jedoch wichtig, deren Anlagephilosophie, Entscheidungsprozesse und Anforderungen zu verstehen – und natürlich entsprechende Kontakte aufzubauen. Ich setze deshalb die erfolgreiche Reihe der BERLINER IMMOBILIENRUNDE zum Thema „Immobilien-Beratung für und Immobilienplatzierung bei vermögenden Privatpersonen / Family Offices“ am 28. März fort, bei der auch die Ergebnisse der oben zitierten Umfrage von Famos vorgestellt werden. (Programm anfordern: info@immobilienrunde.de)

Über den Autor

Rainer Zitelmann ist einer der führenden Immobilienexperten und -netzwerker in Deutschland.

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