Am Freitag, dem 1. Oktober, ist es zehn Jahre her, dass die Dr. ZitelmannPB. GmbH startete. Zuvor war ich Ressortleiter für Immobilien bei der Tageszeitung DIE WELT. 1998 hatte ich meinen damaligen Vorgesetzten, Dr. Mathias Döpfner (heute ist er Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG), überzeugt, dass DIE WELT nicht nur ein Mal wöchentlich, sondern jeden Tag auf einer Extra-Seite über Immobilien berichten sollte. Übrigens ist DIE WELT bis heute die einzige Zeitung in Europa mit einer täglichen Immobilienseite.
In der Zeit als Leiter des Immobilienressorts merkte ich allerdings, dass die meisten Immobilienunternehmen sehr unprofessionell kommunizierten. Ich erkannte hier eine Lücke und hatte die Idee, ein Unternehmen zu gründen, das sich ausschließlich auf die Positionierungsberatung für Immobilien- und Fondsgesellschaften konzentrieren sollte. Ich erzählte Dr. Eckart John von Freyend, damals Vorstandsvorsitzender der IVG, von dieser Idee. Spontan sagte er: „Dann bin ich Ihr erster Kunde.“ Ermutigt davon, fragte ich Christoph Kahl von JAMESTOWN, was er von meiner Idee halte. Er sagte mir ebenfalls zu. Beide, IVG und JAMESTOWN, sind nun schon seit zehn Jahren ohne einen Tag Unterbrechung Kunden der Dr. ZitelmannPB. – und Dr. Eckart John von Freyend und Christoph Kahl werden diesen Freitag bei unserem Firmenjubiläum sprechen.
Ich bin besonders stolz darauf, dass wir mit so vielen Kunden nun schon seit acht, neun oder zehn Jahren kontinuierlich zusammenarbeiten. Es ist eine Ausnahme, dass – wie bei unseren geschätzten Kunden Ernst &Young Real Estate oder IC Immobilien Holding, die wir beide seit acht Jahren begleiten – der leitende Manager der gleiche geblieben ist. In den meisten Fällen sind die Geschäftsführer oder Vorstände andere als zum Beginn der Zusammenarbeit. Wir mussten uns also immer wieder aufs Neue beweisen, und konnten damit auch Kunden wie etwa die Bayerische Bau- und Immobiliengruppe oder die Fondstöchter der Deutschen Bank über einen Zeitraum von acht bzw. neun Jahren halten, obwohl die Geschäftsführer in dieser Zeit mehrfach wechselten.
In den letzten zehn Jahren sind also die „alten“ Kunden geblieben, und es sind viele neue hinzugekommen. Heute sind es fast 50. Geblieben ist das Prinzip, das ich vom ersten Tag an verfolgte: Wir wollen nur solche Kunden, mit denen wir dauerhaft, am liebsten für immer, zusammenarbeiten. Einzelaufträge oder Projektarbeiten habe ich stets abgelehnt, weil ich dem Kunden nicht die Wahrheit sagen würde, wenn ich ihm vorgaukelte, man könne auch in wenigen Wochen oder Monaten ein Unternehmen am Markt richtig positionieren. Unsere Beratungsverträge dauern mindestens 15 Monate, und wir wissen, dass selbst dies eigentlich zu kurz ist, weil es eben eine zeitlang braucht, um ein Unternehmen wirklich am Markt zu positionieren.
Natürlich hat sich auch die Zahl der Mitarbeiter in dieser Zeit erheblich erhöht. Um es genau zu sagen: Angefangen habe ich mit einer einzigen Mitarbeiterin, heute sind es über 40. Und ich kann sagen, dass jeder einzelne dieser 40 ein Arbeitspensum von zwei oder drei Mitarbeitern erfüllt. Schon bevor ich einen Mitarbeiter einstelle, schrecke ich eher freizeitorientierte Bewerber ab, indem ich die Wahrheit sage, dass bei uns viel, sehr viel Arbeit auf sie wartet… Wir haben in den zehn Jahren ausgiebige Testverfahren entwickelt, die jeder neue Bewerber durchlaufen muss, bis er dann nach vier oder sechs Wochen alle Tests bestanden hat und eingestellt wird. 90% der Bewerber, die in die engere Auswahl kommen, fallen allerdings bei diesen Tests durch.
Und das ist auch gut so. Denn am Anfang war das Unternehmen identisch mit meiner Person. Das wollte ich ändern – und das ist auch gelungen. Heute haben wir ein hoch qualifiziertes Team, das sehr selbständig arbeitet. Ich selbst bin gefordert, wenn es besonders schwierige Themen zu lösen gilt oder wenn „Beziehungsmanagement“ gefragt ist, wenn es also darum geht, Kontakte für unsere Kunden zu knüpfen, die nichts mit der PR-Arbeit zu tun haben. Aus diesen Kontakten sind schon Unternehmensübernahmen, viele Personaleinstellungen auf Geschäftsführerebene, wichtige Vertriebskontakte und strategische Allianzen – etwa im Fondsbereich – entstanden. Die Dr. ZitelmannPB. ist auch eine PR-Agentur, aber sie ist viel mehr als das.
Ich möchte heute vor allem unseren Kunden und meinen Mitarbeitern für das Vertrauen danken. „Nebenbei“ hat sich übrigens auch die BERLINER IMMOBILIENRUNDE, obwohl diese nicht zur Dr. ZitelmannPB. gehört, hervorragend etabliert. Noch in diesem Jahr führen wir unsere 200. Veranstaltung durch. Ich war bei fast allen Veranstaltungen auch als Moderator dabei – und habe dadurch sehr viel gelernt und neue, wichtige Kontakte zu den insgesamt mehr als 1000 Referenten knüpfen können. Diese Kontakte kann ich wiederum zum Nutzen unserer Kunden aktivieren.
Die Dr. ZitelmannPB. hat mit Immobilienunternehmen begonnen, aber wir sind unseren Kunden gefolgt, die auch in anderen Segmenten tätig sind. Und inzwischen haben wir viele Kunden, die gar nicht im Immobiliensegment tätig sind, sondern die sich mit New Energy, Schiffsbeteiligungen oder anderen Themen beschäftigen.
In der Zukunft werden wir dem Thema „Online-Kommunikation“ eine verstärkte Aufmerksamkeit zuwenden. Die klassischen Printmedien bleiben wichtig, aber die Online-Kommunikation und soziale Netzwerke gewinnen ständig an Bedeutung. Deshalb darf ich jeden Leser der IMMOBILIEN NEWS auf eine besonders interessante Veranstaltung hinweisen, die am 6. Dezember zu diesem Thema stattfindet (Programm anfordern unter: info@immobilienrunde.de).
Am Schluss möchte ich vor allem all den Immobilien- und Fondsjournalisten für das gute, offene und professionelle Verhältnis danken, das wir miteinander pflegen. Wir haben es immer abgelehnt, Beratung und Journalismus miteinander zu vermischen, und es ist uns wichtig, dass die Rollen klar abgegrenzt sind: Wir sind keine Journalisten, sondern wir beraten die Unternehmen. Aber wir verstehen, was Journalisten brauchen und wir verstehen auch, was sie nicht brauchen. Leeres Marketinggeschwätz, Wortschaum, Selbstbeweihräucherung von Unternehmen und Schönwetter-PR haben mich geärgert, so lange ich Journalist war. Ich wollte Fakten, ehrliche Kommunikation, Transparenz und dezidierte Meinungen. Und wir versuchen jeden Tag, unsere Kunden zu überzeugen, dass nur mit einer transparenten Kommunikation das Vertrauen bei den Medien erarbeitet werden kann. Nicht immer folgt man unseren Ratschlägen – aber meistens doch. Wir sind eben auch kritische Sparring-Partner für unsere Kunden und verstehen uns auch als Mittler zwischen Unternehmen und Medien. Und vielleicht haben wir damit auch einen Beitrag zu mehr Transparenz und Professionalität in der Immobilienwirtschaft geleistet.
Die IMMOBILIEN NEWS versuchen abzubilden, was in den Medien über Immobilien berichtet wird. Die NEWS feiern nun ebenfalls ihr zehnjähriges Jubiläum, und auch die englische Ausgabe, die GERMAN REAL ESTATE NEWS, gibt es nun schon seit fast fünf Jahren. Die Idee war, komprimierte Informationen mit dezidierten Meinungen zu verbinden. Liebe Leser der NEWS, mich würde nach zehn Jahren Ihr Urteil interessieren, ob dies gelungen ist. Bitte schreiben Sie mir, was Ihnen an den NEWS gefällt – und was nicht. Ich bin neugierig (loke@zitelmann.com).
Herzliche Grüße
Dr. Rainer Zitelmann
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