Der Ausschuss für Finanzstabilität gibt Entwarnung, Wolfgang Schäuble macht sich Sorgen – über eine mögliche Hauspreisblase in Deutschland. Gibt es nun eine Blase oder die Gefahr einer Blase?
Meine Meinung: Die unverantwortliche Politik der Zentralbanken hat in sämtlichen Assetklassen für eine Aufblähung gesorgt: Aktien, Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, Gewerbeimmobilien, Wohnimmobilien, Kunst usw. Nur auf die Situation an den Immobilienmärkten zu schauen, greift viel zu kurz.
Hier nur einige Beispiele:
- Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen ist derzeit in Spanien mit 2,6 Prozent so niedrig, wie seit 1789 (!) nicht mehr. Das war das Jahr der Französischen Revolution.
- In Irland liegt die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen bei 2,4 Prozent und damit sogar niedriger als in den USA (2,63%).
- In Italien liegt die Rendite der 10jährigen bei 2,9 Prozent – und das trotz einem gewaltigen Schuldenberg von 2069 Milliarden Euro!
- Sogar Griechenland, wo die Rendite zehnjähriger Anleihen vor zwei Jahren noch bei 40% lag, muss seinen Schuldnern nur noch 5% zahlen.
Warum spricht niemand von der Blase an den Anleihemärkten? Die Anleiherenditen haben längst ihre Lenkungsfunktion verloren, weil sie politisch bestimmt werden. Die allmächtigen Zentralbanken sind an Stelle der Märkte getreten.
Wollen Sie wissen, was der beste Indikator dafür ist, dass sich eine Blase aufbaut? Je mehr Experten verkünden, dass es keine Blase gibt und je häufiger Sie Abhandlungen mit intelligenten Begründungen lesen, die „beweisen“ sollen, dass die Sorge vor einer Blasenbildung absolut unbegründet ist – umso gefährlicher wird es.