Unternehmertum, nicht Erbschaft: Aktuelles Ranking der reichsten Menschen der Welt

Erschienen am 24. November 2020

Oft wird gesagt, heute könne man nur noch durch Erbschaften reich werden. Von den zehn reichsten Menschen der Welt sind jedoch acht durch den Aufbau des eigenen Unternehmens reich geworden, nicht durch Erbschaften.

Dies zeigt die soeben veröffentlichte Liste von Bloomberg mit den reichsten Menschen der Welt.

Jeff Bezos, der reichste Mensch der Welt, wurde durch den Aufbau des Unternehmens Amazon reich.

Elon R. Musk, Nr. 2, wurde durch sein Unternehmen Tesla reich – ebenfalls Selfmade.

Bill Gates, die Nr.3 in der Liste, wurde durch Microsoft reich.

Bernard Arnault, Nr. 4, wurde mit seinen Luxusmarken zwar auch als Unternehmer reich, hatte jedoch schon große Summen geerbt.

Mark Zuckerberg, Nr. 5 wurde ebenfalls durch eine Idee reich: Facebook.

Warren Buffett, Nr. 6, wurde als genialer Investor reich.

Larry Page und Sergej Brin, Nr. 7 und 8, wurden reich, weil sie eine tolle Idee hatten und Google gründeten.

Steve Pallmer, Nr. 9 wurde – wie Bill Gates – durch Microsoft reich.

Nr. 10, Mukesh Ambani, ist auch Unternehmer, hatte aber den Vorstandsvorsitz schon von seinem Vater übernommen.

Auch wenn man nicht nur die Top-Ten betrachtet, sondern die folgenden Milliardäre, bestätigt sich das Bild. Ganz genau wissen wir das für die USA: Im Jahr 1984 war weniger als die Hälfte der Menschen auf der Forbes-Liste der 400 reichsten Amerikaner Selfmade-Unternehmer. Im Jahr 2018, als die Analyse wieder durchgeführt wurde, waren es dagegen 67 Prozent!

Grundlage dieser Analyse ist eine Scoring-Bewertung, bei der jeder Reiche auf der Forbes 400-Liste in einer Skala von 1 bis 10 eingeordnet wird. 1 heißt dabei, dass die Person alles geerbt hat und nichts tut, um das Vermögen zu vermehren. 10 heißt, dass jemand aus sehr einfachen Verhältnissen kommt und gegen große Widerstände aus eigener Kraft seinen Reichtum aufgebaut hat. Personen mit einem Scoring zwischen 6 und 10 werden als Selfmade-Reiche bewertet.

Im Weltmaßstab gilt erst Recht, dass die meisten Superreichen als Selfmade-Unternehmer reich wurden. Denn in China, nach den USA das Land mit den meisten Milliardären der Welt, sind fast alle Superreichen Selfmade-Unternehmer in der ersten Generation.

In Deutschland ist der Anteil der Erben unter den Reichsten sicherlich höher, weil hier die Tradition der Familienunternehmen, die von den Erben fortgeführt werden, wichtig ist. Doch auch in Deutschland gibt es unzählige Geschichten von Menschen, die einfach durch gute Ideen superreich wurden. Jüngstes Beispiel:

Ugur Şahin zog im Alter von vier Jahren mit seiner Mutter aus der Türkei zu seinem Vater, der in den Kölner Ford-Werken arbeitete. Neben dem Fußball interessierten ihn vor allem populärwissenschaftliche Bücher, die er in der katholischen Kirchenbücherei auslieh. Sein Abitur absolvierte Şahin 1984 am Erich-Kästner-Gymnasium in Köln. Er hatte die Leistungskurse Mathematik und Chemie belegt und wurde Jahrgangsbester. Şahin gehörte 2008 zu den Gründern des Biotechnologie-Unternehmens Biontech mit Sitz in Mainz, dessen CEO er seitdem ist. Das Unternehmen gehört zu den ersten, die einen Impfstoff gegen das Corona-Virus entwickelt haben. Er hält aktuell 18 Prozent des börsennotierten Unternehmens. Heute gehören er und seine Frau mit einem Nettovermögen von 2,4 Mrd. Euro zu den 100 reichsten Deutschen.

Fazit: Die Meinung, die man oft lesen und hören kann: „Heute kann man nur noch durch Erben reich werden“, ist nichts weiter als eine Parole von Antikapitalisten oder eine Ausrede von Verlierern, die durch die Fakten nicht gedeckt ist.

Melden Sie sich an zum Seminar über die Psychologie erfolgreicher Unternehmer und die Gesetze des Erfolges – mit Rainer Zitelmann: Zur Anmeldung.

Über den Autor